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Aktuelles

Weihnachts-Newsletter 2022 erschienen

Ein Jahr geht zu Ende. Es ist Zeit für unseren Newsletter, mit dem wir Ihnen einen Überblick über unsere Aktivitäten im vergangenen Jahr, unsere Beiträge zu landes- oder kreisweiten Vorhaben, zu Folgerungen aus naturschutzrechtlichen oder -fachlichen Neuerungen für unsere Arbeit im Landkreis oder auch zu neuen ornithologischen Beobachtungen geben wollen. Da, wie schon 2021, auch 2022 unser Exkursionsprogramm ausgesetzt war, wollen wir mit einem neuen Programm, an dessen Zusammenstellung wir derzeit arbeiten, in 2023 wieder startenn.

Neue LEADER-Förderphase für Burgwald-Ederbergland

Bereits Ende letzten Jahres begannen die Arbeiten zur Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategien (LES) für die drei LEADER Regionen im Landkreis. Aus unserer Sicht war sicher die LES der Region Burgwald-Ederbergland für den Naturschutz die bedeutenste, da wir hier seit über 40 Jahren aktiv sind. In einem umfangreichen Beteiligungsprozess haben die Bürger und Kommunalvertreter Ideen für die Weiterentwicklung der Region erarbeitet und diese Ideen auf die vom Ministerium vorgegebenen Handlungsfelder verteilt. Es wurden Ziele formuliert, die in der nächsten Förderperiode von 2023-2027 erreicht werden sollen. Zum Erreichen dieser Ziele gibt es einen Katalog an Maßnahmen, Leuchtturm- und Startprojekten. Ein umfangreicher Kriterienkatalog zur Projektauswahl ergänzt die LES. Insbesondere das neue Handlungsfeld ‚Bioökonomie - Anpassungen an ein nachhaltiges Konsumverhalten‘, das auch den Schutz der besonderen biologischen Vielfalt in unserer Region beinhaltet, war ein Schwerpunkt unserer Beteiligung an der neuen LES. Mitte November wurde die Region Burgwald-Ederbergland vom Ministerium als LEADER-Region bestätigt. (Dezember 2022)

Wenn Sie an weiteren Informationen zur LES interessiert sind, können Sie sich die Strategie von der Homepage der Region Burgwald-Ederbergland e.V. herunterladen. Hier finden Sie auch eine Kurzfassung der Handlungsfelder und Ziele.

Neue NSG und ND im Landkreis

Das Gebiet Unter der Waschbach zeichnet sich aus durch ein Mosaik aus Feuchtgrünland, mageren Flachland-Mähwiesen, Streuobstwiesen, Amphibientümpeln, einem Großseggenried und einem artenreichen Quellsumpf. Dies bedingt auch das Vorkommen verschiedener gefährdeter bzw. stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. dem Breitblättrigen Knabenkraut, der Sumpf-Stendelwurz, der Wundersegge, des Sumpf-Dreizacks, des Teufelsabbisses und des Schmalblättrigen Wollgrases. Mit seinen 11 Heuschrecken-Arten (davon 5 hessenweit gefährdet), 13 Tagfalter-Arten sowie als Lebensraum für Kleinsäuger, wie die Garten- oder Siebenschläfer, Amphibien, Reptilien und Vogelarten wie den Steinkauz, den Grün- und Buntspecht und zahlreichen Fledermausarten ist dieses NSH ein Hotspot der Artenvielfalt im Landkreis. Bereits 2019 hatte die Untere Naturschutzbehörde an dem Gebiet eine Infotafel aufstellen lassen, der jetzt ein Faltblatt mit Informationen zu den besonders geschützten Arten folgte. Bei Interesse können Sie das Faltblatt über die Homepage der Agentur Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf herunterladen.

  • Unter der Waschbach (Foto: G. Spill-Ebert)
  • 200-jähriger Feldahorn (Foto: Gaby Spill-Ebert)

Zwischen Gönnern und Bottenhorn liegt der ehemalige Diabas-Steinbruch Kohlenacker, der eine Vielzahl an vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten, darunter verschiedene Orchideenarten, die Geburtshelferkröte oder den Edelkrebs, beherbergt. Das 5,87 ha große Gebiet besteht aus einer grundwassergespeisten Wasserfläche mit abbaubedingten Lehm- und Löss-Steilwänden, Block- und Silikatschutthalten, einem umgebenden Laub-Nadel-Mischwald, artenreichen Borstgrasrasen, Magerrasen saurer Standorte und ausdauernden Ruderalfluren. Ein Betreten ist zwar aus privatrechtlichen Gründen untersagt (Eigentum der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe), dennoch wird im Steinbruchsee gebadet, geangelt, im Steinbruch campiert, Feuer gemacht und Müll hinterlassen. Kontrollen haben bisher, trotz Bußgeldandrohungen von bis zu 50.000 € diese unerlaubten Nutzung nicht zurückdrängen können. Dies auch deshalb, weil das Gelände in verschiedenen sozialen Medien als touristisches Highlight beschrieben wird. Nun hat sich der Landkreis dazu entschlossen, den Steinbruch als Naturschutzgebiet auszuweisen, mit dem auch Bußgelder bis zu 100.000 € verhängt werden können. Bis die Ausweisung Rechtskraft erlangt, sind verstärkte Kontrollen vorgesehen.

Seit vielen Jahren sind im Landkreis keine neuen Naturdenkmale mehr ausgewiesen worden. Dies hat der Landkreis nun geändert, in dem eine Sammelverordnung in die Anhörung gegeben wurde, mit der 17 über den gesamten Landkreis verteilten Einzelbäume und Baumgruppen als Naturdenkmale geschützt werden sollen. Ziel ist die Erhaltung der Naturdenkmale als Einzelschöpfungen der Natur, deren besonderer Schutz wegen ihres Alters, wegen ihrer Schönheit und des das Ortsbild bzw. Landschaftsbild prägenden Charakters erforderlich ist. Zu diesen Schutzobjekten gehört auch der imposante ca. 200 Jahre alte Feldahorn im NSG Unter der Waschbach. Mit einer Höhe von 15 m und einem Stammumfang von ca. 3,50 m hat er als Einzelschöpfung bereits Aufnahme in das Deutsche Baumarchiv erfahren. (Dezember 2022)

Projekt Gisselberger Spannweite abgeschlossen

Das LIFE-Projekt der EU LiLa Living Lahn, das seit dem Dezember 2015 als Kooperationsprojekt verschiedener Lahnanrainer, des Wasser- und Schiffahrtsamts Mosel-Saar-Lahn, des Bundes sowie für den hessischen Anteil der Lahn vom Hess. Umweltministerium zusammen mit dem Regierungspräsidium Gießen betrieben wird, hat über eine Laufzeit von 10 Jahren zum Ziel, das ‚gute ökologische Potenzial‘ der Lahn wiederherzustellen. Mit einem Budget von 15,7 Mio Euro sollen konkurrierende Ansprüche aus Nutzungen nach Möglichkeit mit den ökologischen Anforderungen, wie Wiederherstellung von naturnahen Ufern, Auenbereichen und der linearen Durchgängigkeit, vereint werden. Der Förderung des natürlichen Wasserrückhalts sowie eine ökologisch verträgliche Abflussregulierung ergänzen die Ziele des Projekts.

Auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf konnte im Rahmen des Lahnprojekts eine Renaturierungsmaßnahme, die Gisselberger Spannweite, umgesetzt und 2022 abgeschlossen werden. Auf rund 1,5 km Länge wurden in der Nähe der Steinmühle ca. 100.000 cbm Erde bewegt und der Lahnlauf mit Verzweigungen und Aufweitungen neu gestaltet. Diese neuen Strukturen im und am Gewässer sorgen durch neue Strömungsverhältnisse dafür, dass sich die Lahn eigendynamisch weiterentwickelt. Seit dem Mai 2022 beweiden nun Wasserbüffel die Auenbereiche der Renaturierungsstrecke. (Dezember 2022)

Regionalplan Mittelhessen wird fortgeschrieben

Der derzeit gültige Regionalplan Mittelhessen stammt aus dem Jahr 2010 und wird nun aktualisiert. Dazu war im Frühjahr 2022 u.a. auch die HGON zu einer Stellungnahme aufgefordert. Zusammen mit den anderen mittelhessischen Arbeitskreisen haben wir eine Stellungnahme erarbeitet und dem Regierungspräsidium zugeleitet. Die Stellungnahme des AK Marburg-Biedenkopf können Sie hier [986 KB] einsehen.

Neue Brutplatzangebote für Störche

Wie wir in unserem letzten Newsletter berichteten, wurden die Storchenhorste auf der DB-Stromleitung im Bereich der Lache Radenhausen im Herbst 2021 aus Sicherheitsgründen entfernt und Vergrämungsmaßnahmen durchgeführt. Mit der naturschutzrechtlichen Genehmigung wurde der DB auch auferlegt, dass als Kompensation Pappeln und Weiden auf den Grundstücken der Stadt Kirchhain aufgewertet und damit für die Störche ergänzende Brutmöglichkeiten auf Bäumen geschaffen werden sollen. Zu diesen Ersatzmaßnahmen gehörte auch die Errichtung einer Nistplattform. Über die Aktion berichtete die OP in ihrer Ausgabe vom 01. Februar 2022.

Newsletter 1-2021

Rechtzeitig zu Weihnachten ist unser Newsletter 2021 erschienen. Trotz Corona-Beschränkungen am Anfang und Ende des Jahres 2021 ergaben sich über das Jahr verteilt verschiedene Naturschutz-Aktivitäten im Landkreis, über die es sich zu berichten lohnt. So erstellte unser AK-Leiter, Gerhard Wagner einen Artikel zum Thema 'Der lange Weg zum Naturschutz im Wald - am Beispiel des Burgwalds', der in Kurzfassung in den Mitglieder-Info des Landesverbands erschienen ist. Über weitere Neuigkeiten aus dem Burgwald berichten Artikel zur Renaturierung des Kälberteichmoores, zur Erweiterung der Naturschutzgebiete, zur Nordhessentour unseres Landesvorsitzenden und zu einer Reaktivierung eines Frankfurter Wasserwerks, das zu einer Reduzierung der Wasserentnahmen im Burgwald führen könnte. Der Newsletter enthält auch kurze Übersichten über die Entwickliung der Kiebitz- und Storchenbestände im Landkreis in 2021 sowie über eine Exkursion zu den Kiebitzen in der Wetterau und über Probleme der Storchenbrutplätze an der Lache Radenhausen. In kurzen Artikel wird zudem über die Umgestaltung eines BMX-Geländes in Obereisenhausen durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises, über die Aufwertung des Braunkehlchen-Brutgebietes in Kirchvers, die Gründung eines Landschaftspflegeverbands Marburg-Biedenkopf, die neue LEADER-Förderperiode und das Projekt Klimabonus der Region Burgwald-Ederbergland berichtet. Unseren Newsletter 1/2021 können Sie hier [780 KB] herunterladen.

Kälberteichmoor

Ging man früher den Herrenweg von Bracht nach Rosenthal entlang, sah man kurz vor den Franzosenwiesen nur Fichten. Durch die trockenen Sommer 2018 bis 2020 und dem Borkerkäferbefall gaben diese Fichten, nachdem sie gefällt werden mussten oder von selbst umfielen, eine nasse Stelle frei. Da man im Burgwald bei nassen Stellen immer den Boden untersuchen sollte, stellte man fest, dass an dieser Stelle ein früherer Teich und eine recht große und etwa 80 cm dicke Moorlinse bestand. Nach Rücksprache mit einem Moorexperten und der Sichtung historischer Karten entschloss sich das Forstamt Burgwald zu einer Moorrenaturierung. Die Umsetzung wurde dadurch erleichtert, dass die Stadt Frankenberg für die Durchführung einer klimaneutralen EUROPEADE 2019 eine Kompensationsmaßnahme suchte. Sie stellte das notwendige Geld für die Maßnahme zur Verfügung, das Klimabonus-Projektteam, eine Initiative der LEADER Region Burgwald-Ederbergland, übernahm die Betreuung. Im Spätsommer 2021 kam dann noch eine Infotafel hinzu, die einige Infos über das Projekt bereitstellt. (September 2021)

Naturschutzgebiete im Burgwald wachsen

Nachdem bereits Anfang Mai das Sonntag-Morgenmagazin einen Artikel geschaltet hatte, berichtete auch die OP Ende Juni über die Erweiterung von sechs Burgwald-Naturschutzgebieten. Und diese Vergrößerung machte ihrem Namen alle Ehre, denn die Gebiete wuchsen um rund 65 %, von zuvor rund 269 ha auf nun knapp 444 ha. Die Erweiterung der NSG war bereits seit Langem Wunsch von Aktionsgemeinschaft Rettet den Burgwald e.V. und uns, doch amtliche Mühlen mahlen manchmal (sehr) langsam. Unterstützt wurde die Novellierung der NSG-Verordnungen sicher auch durch die aktuellen Diskussion zum Klimaschutz und darüber, dass Moore ein sehr guter CO2-Speicher sind. (Juni 2021)

Naturkundliche Jahresberichte Marburg-Biedenkopf

Der Jahresbericht 23/24 - 2004/05 wurde nicht mehr gedruckt. Teil 1 - Artikel können Sie hier [1.438 KB] als Digitalversion herunterladen.

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