Arbeitskreis Marburg-Biedenkopf
Wenn auch im früheren Landkreis Marburg schon so bekannte Ornithologen wie L. v. Boxberger, C. Floericke, W. Hagen, E. Hartert, O. Kleinschmidt, G. Landau und W. Sunkel der Vogelbeobachtung nachgingen, so darf bei aller Würdigung ihrer Verdienste nicht übersehen werden, daß kontinuierliche ornithologische Forschungsarbeit bei uns erst seit den 50er Jahren betrieben wurde. Zunächst von wenigen Beobachtern, die es aber verstanden, den Zirkel Gleichgesinnter weiter auszudehnen. Als Konsequenz des ständig anwachsenden Beobachterkreises konstituierte sich Mitte der 60er Jahre der ornithologische Arbeitskreis Amöneburger Becken. Doch dieser wurde nicht über Nacht geboren. Die Geburtsstunde eines zunächst noch losen Zusammenschlusses weniger Feldornithologen liegt schon drei Jahrzehnte zurück. Die Erforschung der Migration stand damals noch im Vordergrund. Doch erst nach Gründung des Arbeitskreises, vor allem aber erst seit dem Erscheinen seines ersten Jahresberichtes 1982, nahmen sowohl die organisatorische Entwicklung als auch die avifaunistische Beobachtertätigkeit und die Aktivitäten im Naturschutz zu.
Der vogelkundliche Teil der heutigen Arbeit besteht noch immer in möglichst lückenlosen Feststellungen über die im Kreisgebiet vorkommenden Arten, von den ständig hier lebenden bis zu den bloßen Durchzüglern. Anzahl, Verbreitung und Verhalten werden notiert. Die Ergebnisse werden in einer Datenkartei zusammengefaßt und bis 2013 alljährlich in den Naturkundlichen (ehemals Vogelkundlichen) Jahresberichten Marburg-Biedenkopf, herausgegeben vom Arbeitskreis, vorgelegt. Diese Jahresberichte wiederum bilden die Grundlage für eine Gesamtdarstellung der Vogelwelt unseres Kreisgebietes, die als Vogelwelt des Landkreises Marburg-Biedenkopf 1992 veröffentlicht wurde. Heute haben neue digitale Medien auch in der Ornithologie Einzug gehalten. Beobachtungsdaten werden von unseren Mitgliedern in die digitale Datenbank ornitho.de eingetragen und stehen dann dem Arbeitskreis zur Auswertung zur Verfügung.
Die Beobachtungen, die Freunde und Mitglieder des Arbeitskreises von ihren allwöchentlichen, teilweise täglichen Geländebegehungen mitbringen (und sich bei manchen in über dreißigjährigen Beobachtungsreihen niederschlagen) sind gleichzeitig die Grundlage für den zweiten Arbeitsbereich, den Naturschutz. Durch sie werden manche Schäden verhütet, aber auch Unterlagen für Schutzmaßnahmen und für die Ausweisung von Schutzgebieten geschaffen. So sind im Landkreis fast alle bestehenden Naturschutzgebiete (= 0,8 % der gesamten Kreisfläche; Straßen und Siedlungen gibt es vielmehr), auf Betreiben der HGON ausgewiesen worden. Und auch bei der Abgrenzung von FFH- und EU-Vogelschutzgebieten haben wir durch die Erstellung von Gutachten maßgeblich mitgewirkt.
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