Lache Radenhausen
Inmitten des des Europäischen-Vogelschutzgebietes 5219-401 "Amöneburger Becken" liegt die Lache Radenhausen. Sie wurde Anfang der 1990er Jahre auf Initiative der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) als Kompensationsmaßnahme für den Bau der Ortsumgehung Kirchhain im Zuge der B 62 seitens der Straßenbauverwaltung auf ehemaligen Acker- und Grünlandflächen mit einer Größe von 8 ha im Amöneburger Becken angelegt und dient zusammen mit 14 ha umgebenden Extensivgrünlandes heute als überregional bedeutender Trittstein für den europäischen Vogelzug. Auf Anregung der UNB kaufte die Stadt Kirchhain ab 2000 angrenzende Flächen und steuerte im Rahmen laufender Flurneuordnungsverfahren weitere Flächen im Umfeld der alten Ausgleichsfläche bei. Die Stadt kompensiert damit Einriffe aus verschiedenen Bebauungsplänen und füllt ihr kommunales Ökokonto auf. Das Kerngebiet wurde dadurch um fast 40 ha erweitert und erhielt Pufferflächen zu den angrenzenden intensiv bewirtschafteten Agrarflächen. Auch wurde ein Projektbeirat zur Steuerung und Koordinierung gegründet. Weitere ca. 2,9 ha brachte die Straßenbauverwaltung 2009 als neue Ausgleichsflächen ein. Dadurch vergrößerte sich das ursprünglich etwa 22 ha große Gebiet der eigentlichen Lache auf etwa 60 ha, die heute als Großkoppel bewirtschaftet werden.
Historie
Im Zuge des Panfeststellungsverfahrens für den Bau der B 62 wurden seitens des Planungsträgers Ideen der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. aufgegriffen, im Ohmrückhaltebecken einen Flachwasserteich anzulegen, und so vor allem Wiesenbrütern und Limikolen Brut- und Rastmöglichkeiten anzubieten, die in den zurückliegenden Jahren verlorengegangen waren. Anfang der 1990er Jahre wurde auf ehemaligen Acker- und Grünlandflächen ein Flachwasserteich von 8 ha mit wechselndem Ufer- und Sohlverlauf sowie zweier Inseln angelegt. Der Teich wird vom Grundwasser gespeist. Die Restfläche von zunächst 14 ha, das eigentliche Kerngebiet, wird seit 1992 mit Schottischen Hochlandrindern beweidet. Als weitere Kompensationsmaßnahme kam Anfang des neuen Jahrhunderts eine Grabentasche an der alten Ohm hinzu. Nachdem die Zuteilung weiterer Grundstücke an die Stadt Kirchhain im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens abgeschlossen war, erfolgte der Bau eines Festzaunes, der nun eine Fläche von etwa 60 ha einschließt. 2007 wurde der alte innere Zaun geöffnet und die Tiere in die Großkoppel entlassen. Seit 2009 liegt die Bewirtschaftung der Gesamtfläche in neuen Händen.
Ziele
Ziel des Projektes ist die Etablierung eines Rast- und Überwinterungsbiotops als Trittstein für den europäischen Vogelzug und eines Brutbiotops für den Wiesenvogelschutz in Hessen.
In unserem Newsletter 1-2009 [274 KB]
berichten wir über die Störche, die seit dieser Zeit im Gebiet wieder anwesend sind. Danach spielen die Störche, die bis 2019 auf 19 Brutpaare zugenommen haben, in jedem unserer Newsletter eine besondere Rolle.
Ausführliche Hintergrundnformationen zur Avifauna finden Sie in mehreren Artikeln von Karl Kliebe aus den Vogelkundlichen Jahresberichten 1991-1994, 1996-1999. Über die Rückkehr des Weißstorch berichtet ein Artikel in den Naturkundlichen Jahresberichten 25/2012. Eine Darstellung der Entwicklung in der jüngeren Zeit folgt demnächst. Bis dahin finden Sie weitere Informationen auch unter www.weideprojekte-hessen.de/weideprojekte/hessen/lache-radenhausen/